Auf dem Highfield Festival 2022 haben wir uns direkt Nico und Kevin von der deutschen Party-Band Electric Callboy geschnappt, um ihnen ein paar Fragen der etwas anderen Art zu stellen. Meinst du, du kennst die Jungs schon gut genug, um ihre tägliche Playlist zu erraten? Hier findest du es heraus!
In unserem Interview-Format “NEXT” werden den beiden Musikern einige Fragen gestellt, die auch mal in die unangenehme Richtung gehen können. Umso interessanter die Antworten, die Nico und Kevin uns gegeben haben! Das Video zum Interview haben wir dir unten verlinkt, doch wenn du lieber gleich alles erfahren möchtest, dann kannst du es dir hier auch direkt durchlesen.
NEXT - Im Gespräch mit Nico & Kevin
Kevin: Ja, let’s go, wir freuen uns drauf!
Schön euch wieder auf Festivals spielen zu sehen. Seid ihr privat auch auf Festivals unterwegs?
Nico: Nicht mehr so, nee. Also wenn es ein Ein-Tages-Festival ist, wo ich nicht campen muss, ja - also wenn es Richtung Camping geht, bin ich raus, glaub ich. Ja.
Kevin: [imitiert Nico] Oho, ich brauche ein feststehendes Klo. [lachen]
Ja, ist bei mir aber ähnlich. Ich muss ehrlich gestehen, ich war nie Gast auf einem Festival. mein erstes Festival habe ich damals mit Band erlebt und das ist ein bisschen schade, weil ich diesen ganzen Flow nicht mitgemacht habe.
Welche Artists trefft ihr immer wieder gern auf Festivals?
Nico: Da gibt's ne Menge, da gibt’s ne ganze Menge. Any Given Day sieht man immer gerne, das sind gute Freunde.
Kevin: 257ers; das ist selten, weil wir halt nicht so dem gleichen Genre angehören, aber ab und zu kommt’s dazu.
Nico: Die Jungs von 8kids sehe ich immer gerne.
Wen trefft ihr denn gar nicht so gern?
Kevin: Äh, NEXT!
Nico: NEXT!
Wer ist dein Lieblings-Bandmitglied?
Kevin: Das sind irgendwie alle. Also ich würde jetzt NEXT sagen, aber irgendwie alle. Also wirklich, wir sind immer zusammen und immer am Machen und irgendwie …
Nico: Ich leg mich da jetzt auch nicht fest.
Kevin: Nee, könnte ich echt nicht sagen.
Habt ihr noch Kontakt zu Ex-Bandmitgliedern?
Beide: NEXT!
Was mögt ihr am meisten und was am wenigsten im Leben als Musiker?
Nico: Am wenigsten mag ich tatsächlich das Gewarte. Gefühlt ist es so, dass irgendwie das Leben eines Musikers, zumindest wenn man auf Tour ist oder auf Festivals unterwegs ist, zu 90 Prozent aus Warten besteht und zu 10 Prozent dann aus Show. Also am wenigsten Warten, am meisten auf der Bühne stehen und das machen, was wir lieben.
Was war eure peinlichste Situation?
Nico: Oho. Ja, ja. Also wir hatten in der Vergangenheit mit meiner alten Band - hatten wir so zwei, drei Fehltritte, wo wir uns irgendwie hinreißen haben lassen und vor einer Show irgendwie ordentlich was getrunken haben. Ich sag mal so: Wenn man im Nachgang diese Shows dann irgendwie betrachtet hat, dann war das schon wirklich mitunter das Peinlichste, was ich glaub ich jemals gemacht habe.
Kevin: Für mich ist es Zeitgeist, das Wort, irgendwie. In dem Augenblick waren viele Dinge, wo ich jetzt denken würde: “Boah, wie peinlich” - also wirklich peinlich, nicht nicht mehr vertretbar, sondern ich rede über peinlich - wo ich denke, boah ey, jetzt würde ich es nicht mehr machen, aber ich bin ja jetzt auch zehn Jahre älter und damals hat sich das richtig angefühlt und dann mach ich das so. Und es war auch irgendwie cool und hat uns wahrscheinlich auch geholfen, dahin zu kommen, wo wir jetzt sind. Aber nochmal: Damit meine ich nicht Dinge, die für mich jetzt nicht mehr vertretbar sind. Das unterteile ich da bei der Antwort.
Und ansonsten, ja, wir hatten gestern noch ein Gespräch über so einige Momente. Wir sind eigentlich ziemlich pflegeleicht, obwohl man uns nachgesagt hat, dass wir so zerstörerisch wären Backstage. Aber wir hatten tatsächlich ein großes Date, da sind wir mal ein bisschen eskaliert. Warum auch immer. Das war so dieses typische: Einer schmeißt irgendein Glas um und dann ist einfach eine Kettenreaktion. Und das tut uns auch voll Leid - das hört sich jetzt doof an, ich bin da auch nicht stolz drauf. Aber das war wirklich so ein Abend, wo ich denke, das war richtig peinlich. So pubertär und dumm und - egal. Wir haben es auch bezahlt danach, aber das war dann mal und das ist so etwas, das ich rückgängig machen würde.
Verratet und zeigt ihr uns euer aktuelles Handy Hintergrundbild?
Nico: [zu Kevin] Ich glaub, bei dir weiß ich es.
Bei mir ist es tatsächlich der verstorbene Familienhund.
Kevin: Bei mir ist es mein Sohn. Würde ich jetzt zeigen, aber kann ich nicht. Also der ist private. NEXT!
Lest ihr eigentlich die Kommentare unter euren Posts und Videos durch?
Nico: Äh, ja. Alle schafft man manchmal nicht. Wenn man irgendwie, was weiß ich, also wirklich hunderte von Kommentaren hat - sich da komplett durchzufuchsen ist gerade auf YouTube gar nicht so easy. Also da sind ja wirklich sehr viele Kommentare manchmal. Aber man geht schon, natürlich - also gerade wenn ein frischer Release ist - dann geht man natürlich durch und guckt: Wie reagieren die Leute? Und guckt auch, dass man irgendwie auf Nachrichten und auf Fragen antwortet. Das gehört schon irgendwie dazu, ja.
Was war der negativste Kommentar, den ihr je gelesen habt?
Nico: NEXT!
Kevin: Ja .. ja … also nicht explizit! Also für mich ist die Antwort - also ich würde jetzt nicht NEXT sagen, wenn mir eine einfiele, aber es sind so viele böse dabei. Manche sind konstruktiv, da können wir dann mal erklären, und manche sind einfach nur auf die Zwölf.
Nico: Genau, also ich will den ganz fiesen Kommentaren auch irgendwie nicht so viel Aufmerksamkeit schenken. Deswegen für mich NEXT auf jeden Fall.
Was ist das schlimmste Gerücht, das ihr über euch selbst gehört habt?
Kevin: Wir wären arrogant.
Nico: Ja!
Kevin: Ich hasse es - und das meine ich jetzt ernst - umso mehr Zuspruch wir bekommen, desto stärker werden diese Stimmen. Und das auch meistens von Menschen, die nicht ein Wort mit uns gewechselt haben. Und das ist so ein bisschen ein zweischneidiges Schwert: Natürlich kann man uns nachsagen, wir sind arrogant, wenn wir nicht mehr mit jeder Person irgendwie das Gespräch führen können, wie wir es früher konnten. Ich hab es geliebt früher, mich mit ‘nem Bierchen in einem Jugendzentrum nach der Show mit den Leuten zu unterhalten und einfach uns auszutauschen. Das war ja die Szene auch.
Nico: Es war aber auch einfach viel, viel kleiner und intimer, ne? Das darf man halt einfach nicht vergessen.
Kevin: Genau. Und jetzt ist das alles so: Es ist viel, viel professioneller geworden und muss es auch, aufgrund der Größe. Und da muss ich mich selbst an Regeln halten, die mir von unserer Produktion “aufgehalst” werden, sag ich mal, um das Ganze auch am Laufen zu halten. Und wenn ich dann irgendwo mal nicht bleiben kann oder weg muss oder was auch immer, dann mag es Stimmen geben, die dann sagen: “Boah, der ist aber arrogant gewesen.” Kenn ich selber, früher - meine Lieblingsbands sind dann einfach nur vorbeigelaufen und so. Und das finde ich so schlimm, weil ich alles geben will, dass ich eben nicht arrogant und nicht abgehoben rüberkomme. Wir versuchen uns immer zu grounden.
Nico: Genau, genau. Das ist aber das Schwierige. [An Kevin:] Wo du gerade bei Zeitgeist warst - gerade in der heutigen Zeit, wo quasi Infos ja wirklich ultra kurze Wege haben, hat ja auch jeder eine Meinung. Also gerade jetzt so in unserer Internet-Bubble, so Social Media: Infos werden einfach mal gedroppt, egal ob man uns kennt oder nicht. Man muss sagen, die Stimmen sind nicht besonders laut. Also man liest das hier und da mal oder hört das mal, aber ich glaub, wenn man uns kennenlernt und mit uns vielleicht mal irgendwie einen Abend verbracht hat oder einen Tag, dann wird man das glaub ich nicht mehr sagen.
Kevin: Hoffentlich, ja.
Was für Mucke hört ihr gerade eigentlich rauf und runter?
Nico: Ich hör zu viel Mucke gerade.
Kevin: Immer wieder im Auto bei mir - ich kann’s sagen - eine Band, die sich glaube ich aufgelöst hat wegen irgendeiner K***, keine Ahnung warum: Dealer heißen die. Ist relativ auf die Zwölf und die haben einen Song, “Grotesque” oder so. Und ich komme auf den anderen nicht. Ich höre das Album, dieses eine Album höre ich halt rauf und runter. Das ist so genau mein Style für den Alltag.
Nico: Im Moment bin ich so ein kleines bisschen auf einem Melancholie-Trip. Also ich höre sehr viel The Fray und Geschichten in der Richtung.
Singt ihr uns bitte etwas davon vor?
Nico: Auf gar keinen Fall.
Kevin: [lacht]
Nico: Also nee, nicht nach dem gestrigen Abend.
Beide: [Kurze Gesangseinlage]
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