Über

Bad Omens

Bild: Bad Omens [Offizielles Pressefoto]

Von einer Zwei-Raum-Wohnung für 5 Leute bis zur TikTok-Legende: Bad Omens haben während ihrer Karriere seit 2015 viel erlebt. Wir schauen uns jeden ihrer Schritte auf dem Weg zum Erfolg an: Entdecke mit uns die Bandgeschichte, bedeutende Momente und natürlich die wandelbare Musik von Bad Omens!

Bad Omens sind heute noch fast in der gleichen Formation unterwegs wie bei ihrer Gründung, und sie haben offensichtlich den Schlüssel zum Erfolg in der Core-Community gefunden. Aber fühlt sich die Band diesem Genre überhaupt noch zugehörig - und was halten sie von dem krassen Erfolgsschub durch die Plattform TikTok? All dem gehen wir hier auf den Grund.

Erstmal die Band gründen

2015 wurde die Band ins Leben gerufen, allerdings nicht sofort unter dem Namen Bad Omens. Noah Sebastian, nach wie vor Sänger der Kombo, war zuvor als Sänger und Gitarrist der Deathcore Band Immoralist unterwegs, doch nur bis 2014. Danach gründete er mit drei Freunden ein neues Projekt, das ursprünglich CHLDRN (von eng.: children - Kinder), heißen sollte. Nicholas Ruffilo wurde Gitarrist, Vincent Riquier wurde Bassist, Joakim Karlsson der  zweite Gitarrist und hinzu kam Nick Folio als Schlagzeuger. Somit war das Fünftett geschaffen: Vier Musiker aus Amerika und Joakim, der aus Schweden stammt. Sowohl Noah als auch Joakim, meist Jolly genannt, schreiben selbst die Songs von Bad Omens und produzieren auch - allerdings ist die gesamte Band involviert.

Zunächst nahm die Band ein Demo ohne Titel auf, das direkt einen Vertrag mit dem Label Sumerian Records zufolge hatte. Ein sehr früher Schlüsselpunkt für die gesamte Karriere von Bad Omens, denn zu diesem Zeitpunkt war Noah Sebastian erst 17 Jahre alt, hatte keinen High-School-Abschluss und auch nicht viel Geld. Dieser Deal brachte der Band folglich einen gewaltigen Schritt nach vorne ein. Anders hätten sie sich Aktivitäten wie Touren nicht leisten können.

Unter Sumerian Records erschien auch 2016 das erste Studioalbum der Band, Bad Omens, schließlich unter dem neuen Bandnamen. Geändert wurde dieser auf einen Vorschlag aus dem Label-Team hin, als die Band an dem Song “Glass Houses” arbeitete, der ursprünglich “Bad Omens” heißen sollte. Das Album schaffte es für eine Woche in die Top 50 der Album-Charts in den USA, mit der Höchstplatzierung #43. Auf die Veröffentlichung folgten im Winter Auftritte als Vorband für verschiedene Bands aus der Szene, darunter Asking Alexandria, Erra und After The Burial. Im nächsten Jahr folgten Shows als Support für Attila, aber auch auf bekannten Festivals wie der Warped Tour 2017 und dem Full Force 2017. Allerdings verpasste Joakim Karlsson ihre ersten beiden Touren, da er ein neues Visum abwarten musste.

Während ihrer Anfangszeit als Band zogen die Bandmitglieder zusammen nach Los Angeles, Kalifornien, und wohnten dort gemeinsam in einer Wohnung mit zwei Schlafzimmern, ihrem gesamten Equipment und sogar dem kompletten Merch-Bestand für ihre erste Tour. Trotz dieser doch recht beengten Umstände blicken die Jungs heute noch wohlwollend auf diese Zeit zurück. Irgendwo muss man eben anfangen!

Folgealben & Erfolg auf TikTok

Die erste und einzige Veränderung in der Besetzung von Bad Omens kam 2018, als Vincent Riquier die Band aus gesundheitlichen und persönlichen Gründen verließ. Ein Statement dazu wurde in den sozialen Medien veröffentlicht. Unter anderem schrieb Riquier:

“Nach meiner Rückenverletzung in Europa im letzten Jahr zwang mich meine Zeit in der Genesung dazu, viele Aspekte meines Lebens neu zu bewerten; am wichtigsten die Grenzen dessen, was ich sowohl geistig als auch körperlich ertragen konnte. Mein Gespräch mit der Band wurde nur mit Liebe und vollem Verständnis aufgenommen, denn letztendlich sind und bleiben wir eine Familie.

[...]

Am wichtigsten ist, dass ich jedem einzelnen von euch danken möchte, der zu diesen Shows gekommen ist und sie zu dem gemacht hat, was sie für mich, für uns alle, waren. Ihr habt am Ende alles wettgemacht.”

Die Band äußerte sich ebenfalls dazu:

“Wir wünschen ihm nur Erfolg und Glück mit seiner Vollzeitkarriere als Tätowierer. Wir möchten auch, dass jeder weiß, dass uns diese Veränderung in keiner Weise ausgebremst hat und dass wir mit voller Kraft vorwärts gehen, während wir dieses nächste Kapitel von Bad Omens beginnen. Danke euch allen für euer Verständnis.”

Seither spielt Nicholas Ruffilo den Bass in Bad Omens - und es dauerte auch nicht lange, bis das zweite Album in Angriff genommen wurde. Finding God Before God Finds Me erschien im August 2019 und wurde von der Band komplett selbst produziert. Sowohl vor dieser Produktion als auch danach fanden weitere Live Shows als Support statt, auf einer Tour von Parkway Drive und der Co-Headliner-Tour von Lacuna Coil und All That Remains. Als 2020 endlich eine Headliner-Tour durch die USA folgte, musste diese aufgrund der Corona-Pandemie abgebrochen werden. Die Zeit während der Pandemie hat vor allem Sänger Noah Sebastian allerdings sehr produktiv genutzt, um seine Stimme zu fördern. Dazu sagte er gegenüber NME, dass er zum Beispiel auf besseren Schlaf und bessere Ernährung geachtet habe, denn schließlich sei sein Körper im Grunde sein Instrument. Er habe die Musik mehr als seinen Job wahrgenommen und seine Herangehensweise dadurch ernster genommen, sodass er bei der nächsten Albumproduktion wirklich seine Stimme gefunden habe.

Gleich 2021 wurde dann das dritte Album The Death of Peace of Mind geschaffen und im Februar 2022 veröffentlicht. Es sollte der endgültige Durchbruch für die Band werden, die damit den Heavy Music Award für das beste Album im Jahr 2023 gewannen und auch erneut in die Top 50 der amerikanischen Album-Charts einstiegen. Das experimentelle und vielseitige Album wurde aber nicht nur von ihrer bisherigen Fanbase super aufgenommen, sondern auch auf der Social Media Plattform TikTok. Vor allem der Song “Just Pretend” ging dort viral durch die Nutzung in über 80.000 Videos. Dementsprechend erhielt die Single, genauso wie “The Death of Peace of Mind” je eine Goldene Schallplatte in den USA.

Während immer weitere Touren folgten, bastelte die Band immerzu fleißig an neuer Musik. Concrete Jungle [The OST] erblickte im Mai 2024 das Licht der Welt, kurz nachdem es leider eine ernüchternde Nachricht für die europäischen Fans der Band gab. Aufgrund der monatelangen Anstrengung durch Musikproduktion und Live-Shows musste sich Noah Sebastian eine Auszeit nehmen und die Band cancelte daher im Mai die geplanten 2024er Shows in Europa. Ein Teil seines Statements:

“Diese Entscheidung ist im besten Interesse meiner Gesundheit und meines Wohlbefindens und für die langfristige Nachhaltigkeit von Bad Omens. Wir müssen all die Energie schützen und wiederherstellen, die uns bald wieder abverlangt werden wird, wenn wir in das nächste Kapitel übergehen.”

Die erste Single des OST Albums “V.A.N” beinhaltete ein Feature mit der amerikanischen Pop-Sängerin Poppy, die dann auch als Special Guest auf der darauffolgenden Tour dabei war. Auch sonst enthält das neue Album neben Live-Versionen auch viele Remixe und Features von diversen Artists, darunter Health, Bob Vylan und Wargasm. 

Meinung zu TikTok und experimenteller Musik

Wie stehen Bad Omens eigentlich selbst zu ihrem Erfolg auf TikTok und der großen Reichweite auch außerhalb der Core-Szene, die sie damit erreicht haben? In einem Interview mit NME von 2023 äußerte sich Noah dazu und sprach sich ausschließlich positiv zu dem Thema aus. 

“Und es ist schön, dass „Just Pretend“ auf einer Plattform wie TikTok gut ankommt, weil ich das Gefühl habe, dass es das Genre in Richtung Rock oder Metal überschreitet, sodass es auch Menschen gefällt, die diese Art von Musik normalerweise nicht oft hören.”

Weiterhin nennt er als Ziel der Band, den musikalischen Horizont von Hören zu erweitern, sowohl innerhalb der Metal-Szene als auch außerhalb.

“Ich möchte, dass Leute, die nicht Rock und Metal hören, durch unsere Band dazu gebracht werden, es zu mögen, und ich möchte, dass Leute, die nur diese Musik hören, durch unsere Band andere Genres entdecken.”

Bad Omens wurden lange dem Genre Metalcore zugeordnet, mit Band-Vergleichen wie Bring Me The Horizon und Beartooth. Allerdings sind sie schon immer eine experimentelle Band gewesen und vor allem seit The Death of Peace of Mind haben immer mehr andere Musikrichtungen Einfluss in ihre Musik gefunden. Teilweise ist Rock, bzw. Metal nicht einmal mehr die Ausgangsbasis, auf der sie Songs schreiben. Statt Rockmusik im Songwriting Prozess mit elektronischen Elementen zu ergänzen, starten Bad Omens mittlerweile auch mit Elementen aus elektronischer Musik oder Industrial, um dann erst später Rock- und Metal-Einflüsse wie E-Gitarren oder Live-Drums hinzuzufügen. Laut Noah würde auch die Core-Community widerwillig, aber langsam offener gegenüber anderen Genres werden. 

„Sie können nicht anders. Ich denke, Bands wie wir und besonders Sleep Token, weil sie auch sehr experimentell sind, sind einfach so gut, dass die Leute es einfach mögen müssen.“

Beim Thema Genres kommt sowieso immer wieder die Diskussion auf, wo Bad Omens und andere Bands eigentlich hingehören. Noah’s Meinung dazu ist ziemlich simpel und offen; die Leute sollten einfach hören, was sie mögen und es müsse nicht immer gleich einen ganzen Diskurs darüber geben, was es eigentlich für Musik ist.

Natürlich ist dem Sänger bewusst, das viele Zweifler und sogenannte “Hater” den Erfolg der Band komplett TikTok in die Schuhe schieben wollen, aber in einem weiteren Interview sagte er dazu, dass die Tour zu ihrem Album schon zu 80 Prozent ausverkauft war, bevor ihre Single in den sozialen Medien so viel Aufmerksamkeit bekam. 

Ursprung des Bandlogos

Das Design für das Crown-Logo, das Bad Omens für ihr zweites Album Finding God Before God Finds Me entworfen haben, stammt von ihrem Bassisten Nicholas Ruffilo. Er arbeitet als professioneller Tätowierer und hat auch bereits Noah Sebastian tätowiert. 

Bad Omens im Internet

Bad Omens sind auf ihrer offiziellen Website und auf den gängigen Social Media Plattformen Instagram, X und Facebook zu finden. Nick Folio, Joakim Karlsson (Jolly) und Nicholas Ruffilo sind auch mit eigenen Accounts auf Instagram zu finden und posten Impressionen vom Tourleben oder im Falle von Nicholas auch von seinen Tattoo-Werken. Für Updates aus ihrem Leben schaut auf jeden Fall dort vorbei!

Musik-Releases

Diskografie

Bad Omens

Finding God Before God Finds Me

FGBGFM Unplugged (EP)

LIVE

The Death Of Peace Of Mind

CONCRETE JUNGLE [THE OST]